Kreisläufe der Gewalt
Die Abtreibung zieht eine Folge von Phänomenen nach sich, die sich nach einer gewissen Gesetzmäßigkeit wiederholen. Die Abtreibung befindet sich dabei immer im Zentrum und läßt somit eine Erklärung vieler “Gewaltkreisläufe” zu, die wir in unserer Gesellschaft beobachten.
Eine Studie von 1978 stellte dar, daß manche Menschen jedes Jahr zum selben Datum Selbstmord versuchten. Aus der Erforschung dieses Phänomens wurde erkannt, daß diese Daten mit den Daten zusammenfallen, an denen die Mutter die Abtreibung des Kindes versucht hatte. Sogar die angewendete Methode des Selbstmordversuches (Vergiftung, Stechen mit scharfen Instrumenten usw.) stimmte mit der Methode des Abtreibungsversuches überein.
Man weiß heute, daß der Fötus das Wissen von dem Abtreibungsversuch sogar dann in seinem Unterbewusstsein gespeichert hat, wenn der Versuch während der ersten wenigen Wochen in der Schwangerschaft geschehen war. Vom Zeitpunkt der Vereinigung von Ei- und Samenzelle kann der Fötus schon Gedächtnisinhalte aufnehmen, obwohl sein Gehirn erst mit 14 Wochen gebildet ist.
Die Selbstmordrate bei Frauen, die ihr Kind abgetrieben haben, ist 7mal höher!
Hat eine Frau eine Abtreibung hinter sich, wird dies in der darauffolgenden Schwangerschaft(en) die Bindungsfähigkeit zwischen Mutter und Kind trüben. Eine Mutter, die eine Abtreibung durchgemacht hat, ist während der nächsten Schwangerschaft oft sehr ängstlich und deprimiert (siehe Folgen). So kann sie sich nicht genügend darauf vorbereiten, das neue Kind anzunehmen, da es ihr schwerfällt, dieses Kind einzuverleiben, in ihre Psyche aufzunehmen. Diese Inkorporation ist vor allem dann nicht möglich, wenn die Frau für das abgetriebene Kind keine Trauerarbeit und keine Aufarbeitung geleistet hat. Wenn sie das neugeborene Kind in ihren Armen hält, hat sie oft Mühe, es zu berühren, es zu stillen. Die Entwicklung einer intensiven Mutter-Kind-Beziehung ist oft erschwert und gestört. Ohne die erwähnte Zuneigung wird eine Mutter aber eher dazu neigen, gegenüber dem Kind in Zorn auszubrechen, es zu misshandeln und es zu vernachlässigen. Wenn das Kind weint, reagiert die Mutter oft mit Angst oder Ungeduld und Ärger.
Zudem wissen wir heute, dass ein Mädchen, das in seiner Kindheit vernachlässigt wurde, eher dazu geneigt ist, die eigenen Kinder abzutreiben. Der Teufelskreis der Gewalt tendiert dazu, sich auf die nächste Generation zu übertragen. So sind Abtreibung und Mißhandlung gleichzeitig Ursache und Wirkung. Dieses Phänomen erklärt die zunehmende Kindesmißhandlung und die Tatsache, daß es sehr schwierig ist, die Zahl der Abtreibungen zu verringern, weil gerade die Tragik der Gewalt sich von einer Generation auf die andere überträgt.
Nach einer Abtreibung nimmt häufig die Gewalt des Mannes in all seinen Ausdrucksformen gegenüber der Frau zu.
Wie bereits gesagt, ist eine Mutter, die abgetrieben hat, sehr ängstlich bei der nächsten Schwangerschaft. Diese Angst wird verstärkt und ausgenutzt durch die Medizin, die verschiedene Untersuchungen aufdrängt zur Entdeckung genetischer Anomalien und anderer Erkrankungen. Weil sich während der vorangegangenen abgebrochenen Schwangerschaft die Mutter-Kind-Beziehung nicht hat aufbauen können, wird es der Mutter schwer fallen, ihr Kind anzunehmen, wenn es krank oder behindert ist.
Der fünfte Teufelskreis ist derjenige, der Abtreibung und Euthanasie verbindet. Im Rahmen der pränatalen Diagnostik spricht man immer häufiger von “Lebensqualität”. Abtreibung überschreitet eine Grenze. Wenn ich die Schwächsten in der Gesellschaft, die Ungeborenen töte, dann wird man mehr dazu geneigt sein, den Schrei des Kranken und der alten Menschen nicht mehr zu hören. Wenn in den Augen der Gesellschaft ein krankes Kind nicht lebenswert ist, so wird man auch bald in den Leiden und Behinderungen der älteren Menschen keinen Sinn mehr sehen.
Es läuft ein zunehmend perverses Spiel zwischen Individuum und Gesellschaft ab. Durch die Annahme von Gesetzen, die die Abtreibung legalisieren, werden die Bedingungen der Entmenschlichung und der Ablehnung des Nächsten institutionalisiert, was dann wiederum die Frauen zur Abtreibung drängt. Abtreibung hinterläßt tiefe seelische Wunden, auch bei den Mitbeteiligten, die die Schwangere zur Abtreibung gedrängt haben, der Vater, die Eltern, die Ärzte und Schwestern. Wenn die durch die Abtreibung getroffenen Personen nicht bereuen und geheilt werden, werden sie nicht mehr den Schrei des Kleinen und Schwachen hören, sie werden ihre Schuld auf einen anderen schieben: “Er/sie ist verantwortlich…” Um sich zu rechtfertigen, werden sie zur Kultur des Todes ermutigen und sie verbreiten.
Die gesamte Zivilisation erleidet also sehr tiefe Schäden durch die gesetzliche Liberalisierung der Abtreibung. Die schwerwiegendste Folge der Abtreibung ist die Verzweiflung. Eine Verzweiflung, die uns in die Selbstzerstörung führt.
Über die Verhütung
Fast jede Frau wird sich in Ihrem Leben Gedanken über die Möglichkeiten der Verhütung einer Schwangerschaft machen. Dabei wird sie oft über sämtliche Wirkungsweisen bzw. möglichen Nebenwirkungen der einzelnen Methoden im Unklaren gelassen.